Donnerstag, 23. Juli 2015

Von inneren Kämpfen, einer wunderschönen Hochzeit und unerwarteten Begegnungen - Inner fights, a beautiful wedding and unexpected enounters



[English below]


Der Abschied war schwer. Und anstrengend. Wie halt Abschiede so sind. Und gleichzeitig war er schön – in dem Wissen, dass es kein Abschied für immer ist, sondern dass ich die Menschen, mit denen ich dreieinhalb Wochen auf Kreta zusammenleben drufte und jetzt meine Freunde nennen darf, noch dieses Jahr wiedersehen werde. Wer abreist, darf sich wünschen, was er/sie am letzten Tag oder Abend noch machen möchte. Ich habe einen meiner Lieblingsorte gewählt:




Manche denken vielleicht, man gewöhnt sich an Abschiede. Und in gewissem Maße stimmt das auch – ein „reisender Lebensstil“ bringt ständige Abschiede mit sich. Trotzdem war es schwierig für mich, aus einer so engen Gemeinschaft abzureisen und zu wissen, dass ich dort, wo ich hingehe, erstmal allein sein werde. Allein?

Innere Kämpfe
Okay, so ganz stimmt das nicht ;) Irgendwie haben wir herausgefunden, dass meine Freundin Katie (USA) und ich zeitgleich in Italien sein werden. Was liegt also näher, als sich zu treffen? Wir verabredeten uns also in Florenz und wollten dort gemeinsam per Couchsurfing ein Wochenende verbringen. Leider haben wir es damit diesmal nicht ganz so gut getroffen =/ Unser Gastgeber hatte unglaublich gute Referenzen, alle außerordentlich positiv. Ich war mir allerdings schon von Anfang an nicht ganz sicher, aber Katie war so zuversichtlich, dass ich dachte, wir können’s ja probieren.
Die Wohnung war schön und sauber und in gewissem Maße bemühte sich unser Gastgeber auch um uns. Aber die Atmosphäre war irgendwie seltsam. Ein bisschen so, als ob Licht und Finsternis aufeinanderprallen würden und beide Seiten das merken. Und Licht und Finsternis verträgt sich einfach nicht… Ich war innerlich ziemlich unruhig und war froh, als ich Florenz am Sonntag wieder verließ. Trotzdem war es wunderschön, Katie wiederzusehen und Zeit mit ihr zu verbringen! [An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass bisherige Couchsurfingerfahrungen meist sehr positiv waren!]

Katie & me in Florence

Eine wunderschöne Hochzeit
Von Florenz aus führte mich mein Weg nach Modena, wo ich auf die Hochzeit von Davide und Orsi eingeladen war. Für mich war es ein totaler und wohltuender Kontrast zum vorausgegangenen Wochenende. Von den Gästen kannte ich eigentlich niemand, aber das ließ sich ja schnell ändern :)



Ursprünglich war nachfolgend eine Reise in die Toskana geplant, da aber lange unklar war, ob sie stattfinden würde oder nicht, entschied ich mich kurzerhand mit den ungarischen Hochzeitsgästen nach Ungarn zu fahren (was dann sowieso meine nächste Station gewesen wäre). Nach einem kurzen Zwischenstopp in Bibione, wo wir noch ein bisschen das Meer sowie ein typisch italienisches Abendessen genossen, fuhren wir die Nacht durch und kamen schließlich um 5 Uhr morgens an.

Und unerwartete Begegnungen
Zu diesen unerwarteten Begegnungen gehörten garantiert die ungarischen Hochzeitsgäste. Unerwartet deshalb, weil es wirklich schön war, sie kennenzulernen und mich mit ihnen zu unterhalten und unerwartet deshalb, weil die Rückfahrt mit ihnen (zu fünft im Auto) echt angenehm war! Unerwartet auch deshalb, weil sie mich gleich einluden, an einer Freizeit nächste Woche teilzunehmen – da konnte ich ja fast gar nicht nein sagen ;) … Und last but not least unerwartet, weil mich eine von ihnen spontan einlud, bei ihr zu über“nachten“ – so hatte ich auch gleich einen Platz zum Schlafen, als wir um 5 Uhr morgens in Szentendre (ca. 30min außerhalb von Budapest) ankamen…


[English]



Inner fights, a beautiful wedding an unexpected encounters

Saying goodbye was really hard. And exhausting. Just the way saying goodbye is. And at the same time it was so good to know that I will see those people again. People, with whom I shared life for 3 ½ weeks in Crete and whom I call friends now. And even better: I will be able to see them again this year! :)
People who leave are allowed to make a wish for their last day. I chose one of my favorite places:







Some might think that I get used to saying goodbye. And somehow that might be true – that’s what is part of a “travelling lifestyle”. Nevertheless it was hard for me to leave such a close community and know that where I will be travelling I’ll be alone. Alone?



Inner fights

Okay, maybe that’s not completely true ;) Somehow we found out that my friend Katie (USA) and I will be in Italy at the very same time. So it was clear that we would meet :) We met in Florence and wanted to spend the weekend there via couchsurfing. Unfortunately this time we weren’t lucky with our host. He actually had really good references! The apartment was nice and clean and our host was kind of helpful. But the atmosphere was really weird. As if light and darkness clashed together and both sides would feel it. And light and darkness don’t get along very well… I was quite uneasy and therefore relieved when I left on Sunday. Still it was fun to meet Katie again and spend time with her! [At this point I’d like to mention that former couchsurfing experiences were quite positive!]



A beautiful wedding

From Florence I went to Modena, where I was invited on Davide’s and Orsi’s wedding. That was a complete and pleasant contrast to the previous weekend. I didn’t know any of the guests but that changed within a few minutes ;)



Originally we planned a trip to Tuscany afterwards but as it was unclear whether we would go or not I spontaneaously decided to join the Hungarian guests on their way home (that would have been my next station anyway). After a short stop in Bibione, Italy, where we enjoyed a last swim and a traditional Italian dinner, we drove back through the night and finally arrived at 5 am.



Unexpected encounters

The Hungarian guests were definitely part of this „category“ ;) Unexpected because it was really nice meeting them and having conversations with them. And unexpected because our travel back to Hungary was really comfortable (even if we were 5 people in the car). Unexpected, because they invited me to join a camp next week – well, how could I say “no”? And last but not least unexpected because one of them invited me to stay at her place for the “night”, so I got some rest after we arrived at 5 am in Szentendre, a town maybe 30min outside of Budapest. …




Samstag, 11. Juli 2015

Let's get this guesthouse started!

(English below) 

Dream-Team: Bekah, Jeremy, Ahsley, Gabriel, ich/me, Kosta, Karis, Luke



Tja, aber wie eigentlich? 

Wenn ihr mich jetzt sehen könntet, würdet ihr sehen, dass ich zögere, nachdenke und am Ende doch keine klare Antwort darauf geben kann. Aber irgendwie fängt es trotzdem an. Kleine Schritte bringen uns der Vision näher: Aufräumen, putzen, Bettlaken sortieren, Ausflüge unternehmen, Glühbirnen austauschen, gemeinsam Abendessen, Geschirr spülen. Sich unterhalten. Herumblödeln. Campen. Gästezimmer herrichten. Fotos machen von den Räumen. Auf Airbnb posten (Homepage für private Gästezimmer).

The Way Guesthouse
Und irgendwann kommt dann doch der erste Gast. Später als er sich angekündigt hat und kaum hat man ihn dann am Frühstückstisch gesehen, ist er auch schon wieder weg. Und es kommen weitere Gäste. Zwei junge Frauen aus Frankreich. Ein Ehepaar aus Polen... 

Wir machen erste Erfahrungen mit Dingen, die nicht ganz glatt liefen. Wir haben die Bettdecke vergessen ("Oh, ich dachte, ein Laken würde reichen, ist ja sowieso warm hier..." :D ). Wir haben übersehen, dass bei Dunkelheit das Haus viel schwerer zu finden ist und wir vielleicht unsere Wegbeschreibung ändern müssen. Und wir haben "Bienvenue" (frz.) auf der Willkommenstafel falsch geschrieben. 

Aber gleichzeitig dürfen wir auch die Dinge sehen, die gut liefen. Die Mädels aus Frankreich sind noch für eine weitere Nacht zurückgekommen. Das polnische Ehepaar wäre gerne länger geblieben. Wir haben ein weiteres Gästezimmer hergerichtet. Wir dürfen Gemeinschaft erleben, persönliche Erlebnisse teilen, extrem gutes griechisches Essen genießen (Danke, Bekah!), wundervolle Orte sehen. 



 Das Ziel: nächsten Sommer sollen 14 Betten zur Verfügung stehen.

Meine Zeit hier ist fast vorbei (noch 5 Tage). Ich blicke zurück auf 3 Wochen und merke, wie schwer es ist, den Prozess, der hier vor sich geht, in Worte zu fassen. Das ist einerseits ein Prozess, um ein Gästehaus zu starten. Andererseits glaube ich aber auch, dass jeder einzelne von uns (inzwischen sind wir nur noch zu fünft) in irgendeiner Weise durch einen Prozess gegangen ist. Dass die Vision klarer geworden ist. Dass wir nun ein bisschen genauer wissen, worüber wir noch diskutieren müssen. 

Die Zeit hier tut unglaublich gut. Sie ist herausfordernd, aber ich genieße es total, gemeinsam mit anderen zu träumen, was sein könnte. Und was vielleicht auch bald so sein wird... 



(auf Airbnb: https://de.airbnb.com/rooms/6942468?checkin=16.07.2015&checkout=17.07.2015&s=FyWA)


English

Let's get this guesthouse started! - But how, actually? 

If you could see me now, you would see that I am hesitating, thinking about it and finally - I ended up without an answer. But somehow it's getting started anyway. Little steps take us closer to our vision: cleaning, sorting sheets, going on trips, changing light bulbs, having dinner together, doing the dishes. Having conversations. Fooling around. Camping. Getting guestrooms ready. Take pictures of it. Post (them) on airbnb (homepage for private guestrooms).

And then, the first guest is coming. Later than he said he would arrive and leaving early for his flight. And there are more guests coming. Two young women from France. A couple from Poland... 

We make first experiences with things that went wrong. We forgot the blanket ("Oh, I thought a sheet is enough, it's warm anyway..." :D). We missed that our house is way more difficult to find when it is dark and realized that we should maybe change our directions. And we spelled "Bienvenue" (French: Welcome) on our Whiteboard wrong.

At the same time we also can see things that worked really well. The French girls came back for another night. The Polish couple would have loved to stay longer. We managed to get another guestroom ready. We experience community, share what is on our heart, enjoy extremly delicious Greek food (Thanks, Bekah!), see wonderful places.  


The goal: next summer we would like to have 14 beds available.

 
My time here is almost over (5 days left). Looking back on three weeks here in Crete, I realize, how difficult it is to describe the ongoing process. On the one hand it's a process to start the guesthouse. But on the other hand I believe that everyone of us has gone through a process. The vision became a little bit clearer. And we know what is still to be discussed. 

It is so good to be here. It's challenging, but I totally enjoy dreaming with others about what could be. And maybe this dream becomes reality in a (little) while... 

(on airbnb: https://de.airbnb.com/rooms/6942468?checkin=16.07.2015&checkout=17.07.2015&s=FyWA )