Mittwoch, 30. April 2014

Wüstentour und Rückkehr

Tja, eine Woche geht ganz schön schnell vorbei... Seit gestern bin ich wieder zuhause und möchte hier noch zum Abschluss einen kleinen Überblick geben...

3 Tage in der Wüste


Auf dem Weg über das Atlas-Gebirge
Mit unserem Berber-Guide in Aid Ben Haddou
Die Dreitagestour beinhaltete v.a. die lange Fahrt über das Atlas-Gebirge mit einigen Zwischenstops z.B. in Aid Ben Haddou, einem Berber-Ort nicht allzu weit von Ourzazat entfernt. Dort wurden und werden immer wieder Filme bzw. Filmszenen gedreht, z.B. Gladiator, Königreich der Himmel, Indiana Jones, Asterix und Obelix...
Die erste Nacht der Tour verbrachten wir in einem kleinen Hotel, die zweite dann nach einem kleinen, eineinhalbstündigen Kamelritt in der Sandwüste :)

Kamelreiten ist m.E. zwar eine wunderbare Touristen-Attraktion, als längerfristiges Fortbewegungsmittel jedoch eher ungeeignet. Je nach Kamelbeschaffung spürt man den Allerwertesten nämlich mehr oder weniger deutlich (schmerzhaft! ;) ).
unser Camp

 Rückkehr nach Marrakech und Deutschland

Nach den 3 Tagen Wüste kehrten wir nach einer sehr sehr langen Autofahrt (11h oder so?) wieder nach Marrakech zurück, wo wir die letzten eineinhalb Tage noch verbrachten. Den Sonntagabend nutzten wir noch, um von einem Terrassen-Café aus dem Treiben auf der Jamaa el-Fna, dem großen Platz in der Nähe der Koutubiya-Moschee, zuzusehen und uns zu unterhalten. :)



Am Montag machten wir noch letzte Einkäufe, setzten unsere neuerworbenen Handelskünste ein, genossen ein letztes marokkanisches Mittagessen und machten uns Abends auf den Weg zum Flughafen, um die Rückreise anzutreten...

Schön war's! :)

Donnerstag, 24. April 2014

Gärten, Moscheen & Paläste

Heute war ein schoener Tag :) Aber da nicht so viel aussergewoehnliches passiert ist; gibt's diesmal nur ein paar Bilder von unserer Sightseeingtour (draufklicken macht's groesser... auch heute war Anas unser treuer und unterhaltsamer Begleiter - da er jedoch die Fotos machen musste, ist er nicht darauf zu sehen ;):
Miri und ich vor der Koutoubia-Moschee (groesste und eine der aeltesten Moscheen Marokkos)

Wir
Ich auf den Ruinen des Badia-Palais
Uebrigens haben wir hier die Störche gefunden, die fuer die Winterzeit nach Afrika fliegen!!! Sie sind ja sozusagen auch nur Touristen hier ;)


Morgen gehts dann erst mal fuer drei Tage in die Wüste :)

Mittwoch, 23. April 2014

Next stop: Marrakech

Ok, Leute, der letzte Post war wohl etwas irreführend: Ich bin bereits vor Ostern aus Frankreich zurückgekehrt :)

Next stop und derzeitiger Aufenthalt:

Marrakech/Marokko.
Das Meer zwischen Spanien und Marokko

Und ich muss sagen: es fing schon afrikanisch an :) 1. Die Beamten stempeln bei der Einreise auf die letzte Seite des Reisepasses - schliesslich lesen sie (arabisch) ja auch andersrum :) 2. Eigentlich sollte Anas uns vom Flughafen abholen. Wie gesagt: Eigentlich. Anas ist uebrigens der Neffe eines Bekannten (eines Bekannten). Als er auch nach längerem Warten nicht auftauchte, beschlossen wir, uns ein Taxi zu nehmen. 3. Bis wir den Taxifahrer erst einmal so weit runtergehandelt hatten, wie wir bereit waren zu zahlen, waren wir uns schon nicht mehr ganz sicher, ob er uns noch freundlich gesinnt war und ob er uns überhaupt am richtigen Ort aussteigen ließ... Letztendlich haben wir unser Hostel doch noch gefunden, obwohl es in ganz schön verwinkelten Gassen liegt und uns bei anbrechender Dunkelheit schon ein bisschen mulmig zumute war. (Ich bin übrigens mit meiner Freundin Miri unterwegs :).

Am nächsten Tag (also heute) ist Anas dann übrigens doch noch aufgetaucht. Dabei hat sich dann auch herausgestellt, warum er nicht beim Flughafen war: er spricht entgegen meiner Annahme und Information kaum deutsch. Schulfranzösisch olé! Damit klappts ganz gut und da ich ja letzte Woche in Frankreich schon begonnen hatte, einzelne Brocken hervorzukramen kommen wir prima zurecht :) Demzufolge hatte er eben meine Mail mit den Ankunftsdaten nicht verstanden...

Heute sind wir nach einem schoenen Fruehstueck auf der Dachterasse des Hostels dann als erstes zur Touristenpolizei gegangen, um uns ein Dokument ausstellen zu lassen, welches bestaetigt, dass wir mit Anas gemeinsam unterwegs sind, obwohl wir nicht verheiratet sind. Oder so :D *lach* Der Beamte hat es viermal abgestempelt und eine Briefmarke draufgeklebt. Jetzt werden wir mit niemandem Probleme bekommen, sagt Anas. Und wir findens lustig :D
Mit Anas im Gewuerzladen

Die ersten Gewuerze (Mama, freu dich drauf!) und Nuesse sind gekauft, wir haben richtig gut marrokanich gegessen und haben wundervolles Wetter.
Unser erstes Mittagessen

Und wir freuen uns auf Tag 2 :)




Montag, 21. April 2014

Wett-trampen nach Taizé


Im Januar hatten 2 Leute vom Campus eine wie ich finde fabelhafte Idee: Wir veranstalten ein Wettrennen - wir trampen in Zweierteams nach Taizé (Frankreich). Meine Zweifel wurden v.a. durch zwei Gedanken aus dem Weg geräumt: 1. Nach Taizé wollte ich sowieso schonmal und 2. Wenn nicht jetzt, wann dann? :)

In Zeiten der Mitfahrgelegenheit ist Trampen wohl nicht mehr die gängigste Reisevariante. Und dennoch hat es seinen Reiz behalten. Man weiß nie, was kommt, wer kommt, wie weit man auf einmal kommt. Es braucht Zeit und manchmal geht es doch erstaunlich schnell.

Von Kassel nach Taizé sind es ungefähr 800km. Wir starteten insgesamt mit 5 Teams und im Durchschnitt brauchten die Teams 5-6 Fahrten. Hm. Wir haben 11 gebraucht. Andererseits kann man das natürlich positiv werten und sagen: Bei uns haben halt mehr Leute angehalten :D Unser Team bestand ja auch als einziges aus zwei Frauen =) (Ansonsten waren sie gemischt bzw. ein Männerteam).

Unsere Route also:
Tag 1
1. Kassel bis Frankfurt
2. Frankfurt bis Karlsruhe
3. Karlsruhe bis kurz vor Freiburg
4. Kurz vor Freiburg bis kurz nach Freiburg (angeblich hätte man da besser wegkommen sollen - ich bezweifle das!)
5. Kurz nach Freiburg bis Fessenheim (Frankreich, liegt ungefähr auf halber Strecke Freiburg-Mulhouse; Mulhouse war unser erster Zielort in F).

Von Fessenheim machten wir uns zu Fuß auf den Weg Richtung Mulhouse und hofften darauf, dass uns unterwegs jemand mitnehmen würde. Ungefähr einen Ort weiter hat das dann auch geklappt :)

Das Schild "Mulhouse" musste auf dem Weg dorthin erst noch geschrieben werden...


6. Eine Ortschaft nach Fessenheim bis Mulhouse.

Mulhouse war für uns als Tramper sozusagen der Ort des Grauens. Bis auf ein Team steckten wir dort alle kürzer oder länger fest... Da es bei uns schon dämmrig und schließlich dunkel wurde (und bei Dunkelheit wird man meistens eigentlich nicht mehr mitgenommen), schlugen wir mehr oder weniger direkt neben der Straße unser Nachtlager auf.

Tag 2
7. Mulhouse bis halber Weg nach Belfort
8. Zwischen Mulhouse und Belfort bis Belfort
9. Belfort bis zu einem dämlichen Rastplatz vor Montbéliard
10. Dämlicher Rastplatz vor Montbéliard bis zu einer schönen Raststätte nach Montbéliard
11. Von dieser schönen Raststätte nach Montbéliard geradewegs bis nach Taizé.

3 Fahrten möchte ich an dieser Stelle aufgrund ihrer Besonderheit extra erwähnen:

- Auf dem Rastplatz nahe Karlsruhe gabelte uns eine Hockeymannschaft, die unterwegs zu einem Spiel war, auf. Und alles begann mit 20 Cent... (falls ihr das jemals lesen solltet: Danke an den Crefelder SC Herren II :) ). Das Besondere war zum einen, dass sie uns ansprachen, ob wir nicht mitfahren wollten (und nicht umgekehrt), zum anderen, dass sie uns tatsächlich in ihrem Mannschaftsbus mitnahmen :)

- Auf der Strecke "zwischen Mulhouse und Belfort" bis Belfort hielt tatsächlich ein Taxifahrer an und nahm uns kostenlos mit :)

- Auf dem letzten Streckenabschnitt war Dominique unsere Fahrerin. Sie ist in Deutschland lebende Französin und das Gespräch war sehr herzlich. Sie musste gar nicht nach Taizé, aber der Umweg war nicht so groß, sodass sie uns dorthin brachte. Auf der Fahrt stellte sich außerdem heraus, dass sie auch Christin ist :)

Ankunft war am Sonntag um ungefähr 14.30 Uhr. Ehrlich gesagt war am Ende gar nicht mehr so wichtig, wer gewonnen hatte - wir haben uns einfach darüber gefreut, dass alle Teams angekommen waren :) (und trotzdem: Wir waren nicht die letzten ;) ).

Zuguterletzt bleibt wohl für manche die Frage: Was ist eigentlich Taizé? Ganz einfach: Taizé ist ein ökumenisches Kloster in Burgund. Außerdem ist es gleichzeitig eine Jugendbegegnungsstätte - zeitglich mit uns waren ca. 2200 junge Menschen dort. Man kann dort am Leben und an den Gebeten teilnehmen, arbeitet in einem Bereich mit (bei mir war es das Abwaschteam) und kann den Rest des Tages dazu nutzen, Abstand zu gewinnen, zur Ruhe zu kommen und die Zeit mit Gott (und anderen :) ) zu verbringen.
Ich selbst habe gemerkt, dass es meine Art, Spiritualität zu leben, nicht ganz trifft. Und dennoch war es eine schöne Zeit mit vielen guten Begegnungen.

Für den Rückweg entschlossen wir uns dann kurzerhand, es auf dieselbe Weise zu versuchen - erfolgreich! :)

Mein Fazit: Fahre niemals mit nur einem Kugelschreiber irgendwohin. Denn: Trampen ist gar nicht so einfach, wenn der einzige Kugelschreiber nicht funktioniert und man den Edding verloren hat...