Sonntag, 21. Februar 2016

Edinburgh



Scroll down for English!

Manche würden sie vielleicht als Stadt des Regen und Windes bezeichnen. Stimmt auch irgendwie. Aber setzt man die Optimistenbrille auf, würde ich sie die Stadt der Regenbogen nennen. Noch nie habe ich an so kurz hintereinander so viele Regenbogen gesehen! :D 




Seit sechs Wochen bin ich nun hier in Edinburgh/Schottland und genieße ein neues kurzes Hostelkapitel meines Lebens. Gemeinsam mit vier bis fünf (Zahlen schwanken) anderen volunteers teilen wir hier Zimmer, Essen und Leben. Und Arbeit. 
Aber was mache ich hier eigentlich? Kurz gesagt: ich arbeite hier im Light House Hostel. (Und ja, das wird auseinander geschrieben). 
David, Josh, Chrissi, Isabel & me

Interessanterweise sind vier von uns ziemlich zeitgleich hier angekommen, sodass sich hier ein komplett neues Team geformt hat. Wir sind hierhergekommen, um Gemeinschaft zu leben und den Hostelgästen unterwegs ein Stück Heimat oder vielleicht eher: Familie zu bieten. Das klappt logischerweise mal mehr, mal weniger gut. Mit anderen Menschen auf engem Raum zu leben bringt eben nicht nur das Schöne, sondern auch das Anstrengende und das Hässliche in uns Menschen hervor. Gleichzeitig ist es für mich ein unglaublich gutes Lernfeld, ein Ort, an dem ich mit anderen Menschen diesen Weg teilen kann, wo wir Reibungen austragen können und darüber sprechen, womit wir zu kämpfen haben. Und ein Ort, an dem ich auch viele praktische Dinge in Bezug auf Management in einem Hostel lernen darf. 
Zweimal die Woche bieten wir hier Events an, an denen die Gäste teilnehmen können. Montagabends gibt’s die Jesus-Meditation, eine etwa 30-minütige Zeit der Reflektion, des Nachdenkens und Neudenkens und des Zur-Ruhe-Kommens. Sie heißt so, weil sie gerahmt ist von Bibelversen; von Zusagen, die Gott an uns Menschen macht und von Fragen, die sich Menschen bereits vor 2000 Jahren gestellt haben…
Jeden Donnerstag ist Community-Night. Kostenloses Essen, ein Abend der Begegnung mit Gedanken zu einem bestimmten Thema. So hatten wir zum Beispiel einen Abend zu „The journey“ (die Reise), „The Light House“ (der Leuchtturm bzw. das „Licht-Haus“), einen typisch schottischen Abend in der traditionellen Burns-Woche (siehe Video), chinesisches Neujahr, in der uns Ricky erzählte, was die traditionelle Neujahrsfeier mit dem Auszug der Israeliten aus Ägypten zu tun hat. …

 
Unser schottischer Freund hält eine Rede an den "Haggis"
Addressing the "haggis" (speach)

Die Zeit hier ist nun fast schon um… Meistens traue ich mich jedoch immer noch nicht, bei rot über die Ampel zu gehen – ich weiß nie, aus welcher Richtung die Autos kommen könnten (linksverkehr!) :D … und manchmal, wenn ich gerade Rezeptionsdienst habe und einen Anruf bekomme, klingt das so:
Ich: … Wie kann ich Ihnen behilflich sein?
Anrufer: hjköln asfhöla cvndskj.ije
Ich: Ähh… Sprechen sie Englisch?
Anrufer: (Pause) … Schottisch. 
UPS :D 


English

Some would call her the city of rain and wind. And well, it’s definitely true. But trying to see it a little bit more optimistically, I’d call it the city of rainbows. Never before have I seen so many rainbows in such a short time! :D
It’s been six weeks now that I arrived in Edinburgh/Scotland and here I enjoy another hostel-chapter of my life. With four to five other volunteers we share a room, food and life. And work.
But wait, what am I doing here at all? In a nutshell: I am working/volunteering at the Light House Hostel. (And yes, the Light House is written separately). 

Interestingly four of us arrived almost at the same time; therefore a completely new team has formed itself. We came here to live in community and to provide guests a place to feel at home or maybe even a family. At least, that’s the idea. Sometimes it works better than other times… . Living together and not having a lot of space not only bears the good and beautiful, but also the tiring and ugly.
For me it has been a really good time of learning so far, a journey on which we are together as a team, where we carry out conflicts and share what we are struggling with. And it is a place where I can learn a lot about hostel management – which is great :)

Twice a week we offer events the guests can take part in. Every Monday night there is a Jesus meditation: 30 minutes of silence, reflection, pondering. We call it a Jesus meditation because it is framed by Bible verses; by promises the God of the Bible gave us and by questions that people already asked 2000 years ago…
Every Thursday there is a community night: free dinner, an evening of encounter and some thoughts to a certain topic. We had topics like “the journey”, “the light house” (as this hostel is called the Light House Hostel), a typical Scottish evening following the traditional burns-supper (see video above), Chinese New Year where Ricky, the manager, told us what the traditional Chinese New Year celebration has in common with the Exodus of the Israelites from Egypt… 
community night

My time here has almost come to an end. Most of the times I still don’t dare to jaywalk – I never know which direction the cars are coming from :D (left-hand traffic!) … and sometimes, when I am on reception duty and I get a call, it goes like this:
Me: … How can I help you?
caller: hjköln asfhöla cvndskj.ije
Me: Uhh… excuse me, do you speak English?
caller: (pause)… Scottish. 
OOPS :D

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